Gibt es Wechselwirkungen zwischen Wintertriticale und Wintererbsen?

Worauf kommt es in der Kombination von Wintererbsen mit Wintertriticale an, um ein optimales Ergebnis zu erzielen? Wie lang dürfen die Wintererbsen werden bzw. wie kurz dürfen sie sein, um nicht zu sehr unterdrückt zu werden? Spielt der Wintertriticaletyp eine Rolle für den Ertragsausgleich bei Erbsenverlusten, kann er auch zur Unterdrückung der Erbsen führen oder ist die Standfestigkeit von höchster Bedeutung? Wie sieht es mit der Abreifezeit bzw. dem Datum des Ährenschiebens in Relation zur Reife der Erbsen aus?

Dazu wurden die drei Wintertriticalesorten Agostino, Vuka und Securo mit zehn verschiedenen Erbsentypen, die sich nach Pflanzenlänge und Blatttyp unterschieden, kombiniert.

Das erste von zwei Versuchsjahren wurde leider von Trockenheit über die Winter- und Frühjahrszeit und vor allem einem Hagel am 16. Juni stark beeinträchtigt, der vor allem die Erbsenhülsen traf, dem Triticale aber kaum noch etwas anhaben konnte. Auch eine Schwächung durch Blattkrankheiten kam noch hinzu, so dass die Erbsenerträge trotz anfangs durchaus noch üppiger Bestände auf extrem niedrigem Niveau blieben. Wunderlicherweise konnte die statistische Auswertung der Daten dann aber noch einige hoch signifikante Ergebnisse liefern.

Im zweiten und zugleich letzten Versuchsjahr entwickelten sich die Bestände gemessen an den Standortgegebenheiten mit einem Ertragsniveau von 32dt/ha für die Mischungen ausgesprochen gut, was die Auswertung begünstigt hat.

Ergebnis

Für den Erbsenertrag konnte in beiden Jahren ein Unterschied zwischen den Sorten und Zuchtstämmen konstatiert werden, jedoch fand sich keine sortenspezifische Abhängigkeit des Erbsenertrages von den verschiedenen Triticalesorten. Der Triticaleertrag war von der Entwicklung der verschiedenen Erbsensorten abhängig, denn je üppiger die Erbsen, desto geringer der Triticaleertrag, insbesondere im ersten Jahr, wobei der Gesamtertrag nur geringe Schwankungen aufwies. Der Triticaleertrag über alle Erbsensorten hinweg, aber auch je nach Erbsenpartner war in beiden Jahren in gleicher Abstufung von der Triticalesorte abhängig. Am höchsten war er bei der breitblättrigen, langwüchsigen Sorte Vuka mit überhängenderen Blättern, bei der die Erbsen im ersten Versuchsjahr im Durchschnitt den niedrigsten Ertrag und im zweiten den höchsten aufwiesen, was aber statistisch nicht abgesichert werden konnte. Im Gesamtertrag hatten die Kombinationen mit Vuka in beiden Jahren den höchsten Durchschnittswert. Den höchsten Erbsenertrag der Kombinationen wiesen die besonders langwüchsigen Erbsen auf, weshalb für das zweite Jahr die besonders unterdrückten Erbsen reduziert und durch längerwüchsige neue Kombinationen von Voll- und isogenen Halbblatttypen ersetzt worden waren.

Fazit

Insgesamt ist festzuhalten, dass keine Wechselwirkung zwischen Erbsen- und Triticalesorten gefunden werden konnte, wobei die Triticalestichprobe mit drei Sorten aber auch sehr klein war. Es würde bedeuten, dass es für die Beurteilung der Erbsensorte als Mischungspartner vernachlässigbar ist, mit welcher Triticalesorte die Vergleiche vorgenommen werden. Längerwüchsige Erbsen erreichten die höchsten Mischungsanteile im Gesamtertrag und es zeichnen sich auch tendenziell höhere Erbsenertragsanteile bei den Vollblatttypen gegenüber den Halbblatttypen ab, doch bräuchte es dafür noch deutlich mehr isogener Erbsenpärchen, die aber erst noch züchterisch entwickelt werden müssten. Für den Gesamtertrag kam es nicht zuletzt auch auf die Triticalesorte an, doch lassen sich aus der Stichprobe noch keine ausreichenden Hinweise auf einen Triticale-Mischfrucht-Typ ableiten. Dazu bedarf es einer anderen Vorgehensweise (siehe Cultivari Projekte Triticale). Mehr Hinweise auf Erbsensortenunterschieide finden sich bei den Untersuchungen zu Sortenvergleichen, die vom Land Niedersachsen gefördert wurden.

Die beiden nachfolgende Verknüpfungen führen zu den beiden Berichten auf Englisch mit detaillierteren Ergebnissen.

Report about wintertriticale-winterpea-mixture-test - First year of field trial 2018/19

Report about wintertriticale-winterpea-mixture-test - Second year of field trial 2019/20