A-Weizen
Bei Tilliko wurde ein besonderes Augenmerk auf die Widerstandsfähgikeit gegenüber den saatgutübertragbaren Krankheiten Flugbrand und Stinkbrand in Kombination mit hoher Backqualität gelegt. Aus Bayern und Österreich wurde auch von einer Widerstandsfähigkeit gegenüber Zwergsteinbrand berichtet, die sich in Baden-Württemberg und Graubünden aber nicht bestätigt hat. Er wurde für ökologisch bewirtschaftete Standorten mit mittlerer bis besserer Nährstoffversorgung im Donau-Einzugsgebiet entwickelt, die standortbedingt von Brandkrankheiten betroffen sein können. In Skandinavien hat sich die Stinkbrandresistenz von Tilliko demgegenüber als ungeeignet erwiesen. Tilliko verfügt über die Stinkbrandresistenz BtZ, die sich als identisch zu Bt10 erwiesen hat. Da unter brandgefährdeten Anbaubedingungen die Brandkrankheiten ein hohes Anpassungsvermögen besitzen, ist insbesondere auch unter dem Blickwinkel eines innerbetrieblichen Nachbaus auf beste Saatgutgesundheit (möglichst sporenfrei) zu achten, sonst geht die Freude an der Sorte auch wieder schnell verloren.
Tilliko wurde als Qualitätsweizen eingestuft, der eine eher weiche und nachlassende Teigkonsistenz aufweist. Unter günstigen Anbaubedingungen nimmt diese Beschaffenheit zu, unter ungünstigeren eher ab, so dass dann eine normale Konsistenz erreicht werden kann.
Anfragen zu Saatgut von Tilliko für Österreich und Süddeutschland richten Sie bitte an die RWA (Raiffeisen Ware Austria). Auch Unternehmen, die Z-Saatgut aus Basissaatgut erzeugen möchten, wenden sich bitte zunächst an die RWA. Erzeugerbetriebe in Norddeutschland können sich auch an Öko-Korn-Nord wenden.
Eigenschaft | Wert | Erläuterung | ||
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Qualitätsgruppe | A | Qualitätsweizen | ||
Entwicklung |
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Ährenschieben | 5 | mittel | ||
Reife | 6 | mittel bis spät | ||
Pflanzenlänge | 8 | lang bis sehr lang | ||
Bodendeckung | 6 | mittel bis hoch | ||
Massebildung | 6 | mittel bis hoch | ||
Auswinterung | zu wenig Prüfungsergebnisse | |||
Bestandesdichte | 4 | gering bis mittel | ||
Kornzahl / Ähre | 3 | gering | ||
Tausendkornmasse | 7 | hoch | ||
Kornertrag | 4 | gering bis mittel | ||
Gesundheit |
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Lagerneigung | 6 | mittel bis hoch | ||
Pseudocercosporella | 6 | mittel bis stark | ||
Mehltau | 6 | mittel bis stark | ||
Blattseptoria | 4 | gering bis mittel | ||
Drechslera tritici | 4 | gering bis mittel | ||
Gelbrost | 3 | gering | ||
Braunrost | 5 | mittel | ||
Ährenfusarium | 3 | gering | ||
Spelzenbräune | 4 | gering bis mittel | ||
Vermarktungsqualität |
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Fallzahl | 7 | hoch | ||
Fallzahlstabilität | ||||
Rohproteingehalt | 8 | hoch bis sehr hoch | ||
%Feuchtkleber | 4 | gering bis mittel | ||
Sedimentationswert | 7 | hoch | ||
Verarbeitungsqualität |
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Griffigkeit | 6 | mittel bis hoch | ||
Wasseraufnahme | 5 | mittel | ||
Mineral-Wert-Zahl | 5 | mittel | ||
Mehlausbeute (550) | 7 | hoch | ||
Volumenausbeute | 6 | mittel bis hoch | ||
Teigelastizität | 5 | kurz | ||
Elastizitätstendenz | Wert fehlt | |||
Teigoberfläche | 4 | normal | ||
Zulassungsjahr | 2017 | Kennung: WW 5022 |
Zuletzt aktualisiert : 25.03.2021 Quelle: Beschreibende Sortenliste 2020
Tilliko ist ein qualitätsbetonter Winterweizen, der aus der zuletzt im Jahr 2002 in der Getreidezüchtungsforschung Darzau vorgenommenen Kreuzung (HS-JulaRe.Z145=(Jubilar x Hess.Landweizen) x Renan) x (Zarya x Tambor) hervorgegangen ist. Die Entwicklung der Sorte erfolgte im Rahmen einer klassischen Stammbaum-Selektion (Pedigree) auf den Flächen der Biobetriebe im Umfeld von Darzau.
Die biologisch-dynamischen Präparate wurden im Verlauf der Züchtung angewandt. Tilliko (Kenn-Nr. AT 29705 / BSA-Kenn-Nr. WW 5022) wurde am 20.12.2016 vom österreichischen Sortenamt (AGES) nach dreijähriger Prüfung als erster Qualitätsweizen mit Resistenzen gegenüber Flug-, Stink- und Zwergsteinbrand seit bestehen der Biowertprüfung zugelassen und hat den EU-Sortenschutz im Eigentum der Cultivari Getreidezüchtungsforschung Darzau gGmbH.
Ab dem Erntejahr 2016 wurde die Erhaltungszüchtung für Österreich in Zusammenarbeit mit der RWA von der Saatzucht Edelhof übernommen. Da die Erhaltung auf dem Edelhof nicht unter ökozertifizierten Bedingungen stattfindet, dürfen Erzeugnisse unter Verwendung von Tilliko leider nicht als aus biologisch-dynamischer Züchtung ausgelobt werden!
Bei bisherigen Bildekräfteuntersuchungen zeigte Tilliko einerseits einen erwärmten und durchlichteten Bereich des Sonnengeflechts und eine allgemeine Durchdringung der menschlichen Konstitution mit Kieselkräften andererseits. Es führt zu einer Durchwärmung und Durchlichtung von Leib und Gliedern. Kopf- und Brustbereich bleiben wach, klar und durchlichtet. Die gesamte Gestik ist weizentypisch.
Die Angaben zur Werdegangbeschreibung wurden von Karl-Josef Müller verfasst.
Zuletzt aktualisiert : 25.03.2019
Sortenbeschreibung zum Herunterladen:
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